Ein

Porter

Lexicon

 

A

wie A.P; kurz für Allan Porter, geboren 1934, Fotograf. Journalist, Künstler.

Multi-medial.Ein Mann mit Eigenschaften.

B

wie Brodovitch, Alexy-LegendärerArt Director von "Harper'sBazaar". Einer von Porters

Mentoren während seiner Zeit in New York.

C

wie "Camera": 1981 eingestellte Fotozeitschrift. deren Chef-redaktor Porter während 16

Jahren war (1965-1981). Sie gelangte unter ihm zu Weltruf. A.P.über sein Magazin:

"Camera" ist eine Bestandesauf-nahme der Fotografie des 20. und eines Teils des 19.

Jahrhunderts Diese ... Bilder zählen für die Geschichte der Fotografie mehr als alle

Bilder. die in 'Life' und 'Look' oder andern Magazinen erschienen sind. Diese Bilder

sind es wert, erhalter zu werden.'

D

wie "Dokument Schweiz": Ein von Porter für die Landi 1991 geplantes Projekt einer

fotografischen Bestandesaufnahme der Schweiz und ihrer Geschichte. 40 ausewhlte

Schweizer Fotografen sollen dabei Vergangenheit und Gegenwart unseres Landes

dokumentieren und ein bleiben des Zeugnis schweizerischer Wirklichkeit schaffen.

Geschicte: 60 Jahre "Camera" Austellung, Kunsthaus Zuerich. Konzipierte und

Realizierte; Allan Porter-Im Rahmen der 700 Geburtstag CH

E

wie Europa: Porters Bleibe seit 1964. Damals verliess er die USA. um in mehr als nur

geografischem Sinn Abstand zu gewinnen. A.P. über seinen Entschluss. auf der

Kontinent zu ziehen: "Es hatte alle mit dem Mord an Kennedy begonnen. Es widerte mich an. So liess ich alles hinter mir. gab alles auf, kam nach Europa und schaute mich um."

F

wie Fotografie (Porter schreibt "Photographie"): Mit ihr beschäftigt sich Porter unter

allen möglichen Aspekten. Als Kritiker, als Kurator,. als Knstler. Don Leavitt über A.P.

in seiner Rolle als Chefredaktor von "Camera": "Porter hat wesentlich dazu beigetragen.

die Fotorafie als intrnational respektiertes Medium künstlerischen Ausdrucks glaubhaft zu

machen.'

G

"wie Gedichre: Porter ichreibt welche. zum Teil auch zu Bil-dern. Früher schrieb er eher

zufällig, als Autodidakt, spater. bei "Camera", musste er schreiben. A.Püber sein

Verhltnis zum Wort: "Vielleicht werde ich eines Tages nur noch schreiben. Ein schönes

Medium. das ermöglicht, mit Worten seine eigen Welt zu erschaffen."

H

wie "Holiday magazine": Porters erster fester Arbeitsplatz in Philadelphia (1957). Als er,

der Art Editor, das Magazin verliess, um bei Alexy Brodovitch als Assistent zu arbeiten,

sagte ihm sein alter Chef: "Allan. ich bin Uberzeugt, dass du in zehn Jahren Chefredaktor

einer wichtigen internationalen Zeitschrift sein wirst und nicht unbedingt in Amerika.'

I

wie "Industrial Photography in Philadephia": Im Rahmen dieser Ausstellung wurde 1954

erstmals ein Bild Porters ("Box car") im American Museum of Photography gezeigt.[FirstPrize]

K

wie Kline, Franz: Bedeutender Maler. einer der Väter der Abstrakt Expressionsten Art.

Während eineinhalb Jahren (1953/54) studierte Porter bei Kline Malerei. Ein nachhaltiger

Einfluss.

L

wie Luzern: Seit 1965 Porters geliebter Wohnsitz. Dort lebt und arbeitet er in der

Altstadtmit Blick auf den Weinmarkt sowie auf Reuss und Jesuitenkirche. Dialog in der

Enge.

M

wie Malerei: In ihr suchte Porter. wie er zu Franz Kline be- merkte, "die

Oberflache...Oberflächenqualitt...Zweidimensionalität-

N

wie New York City: Porters Wohnsitz von 1959 bis 1964. mit Unterbrüchen. Arbeiten.

Ausstellungen, Lehrtätigkeit. Reisen. Einbreites Spektrum. ein offener Horizont.

O

"wie Odeon Am letzten Tag vor dem Umbau (30. April 1972) von Porter fotografiert. Er

hatte vergeblich versucht. Kollegen zu motivieren, das legendäre Zürcher Cafe den

einstigen Hort der Dadaisten, abzulichten, bevor es sein Cachet verlor.

P

wie Philadelphia: Porters Vater-stadt im Staate Pennsylvania. Dort verbrachte er seine

Jugend und begann 1952 an der Art School des Museum of Philadelphia Malerei,

Graphik, Fotografie und zu studieren. Allerlei Gelegenheitsjobs. unter anderem für die

Firma Photo Research Inc. Repro-Fotograf bei einem Lehrbuch über Herzchirurgie.

Operations fotograf im Kinderspital. Ein Blick in das Herz der Dinge.

Q

wie Quelle / Ursprung / Anfang: Ursprüngliches Ziel der Fotografie war das

reproduzierbare Bild.In diesem Sinne versteht sich das Thema der photokina 84 in Köln:

"Das gedruckte Foto". Porter ist zum Konzeptual-Kurator der Bilderschau 1984 berufen.

R

wie Relativität: Für Porter eine der beiden Konstanten in seinemSchaffen: "Es gibt im

Leben nur zwei Sorten von Dingen. Entweder sind sie relativ oder unausweichlich. Da

mit arbeite ich. Etwas unausweichlich Relatives hat mit Zufall zu tun und ich nütze diesen

Zufall Ich mache aus dem Zufall ein Ereignis."

S

wie Sam, Uncle: Onkel des jungen in Philadelphia In UncleSams Dunkelkammer wurde

Porter als 4-jähriger erstmals auf das Mysterium der Fotografie aufmerksam und kam ihr.

Ober die seltsamen GerBche der Chemikalien, sozusagen auf den Geschmack.

T

wie Teppichweben: Nach der Malerei und vor der Fotografie Ende der 50er Jahre Porters

bevorzugtes kunstlerisches Medium. Ausstellungen und Auftragsarbeiten in den USA und

in Deutschland. A.P. über seine Wandteppiche: "Mit Weben erreichte ich, was mir in der

Malerei verwehrt blieb; jene Zweidimensionalität im Raum, die zwar auch Oberfläche ist,

aber ein Gefühl der Tiefe vermittelt."

U

wie US Army: Porters "Arbeit geber" Mitte der 50er Jahre.Dienst als Lehrer in

verschiedenen Erziehungsprogrammen und als Art Director unterschiedlicher Projekte.

V

wie Vision: an sie glaubt Porter nicht. Seine Erklrung: "Es spielt keine Rolle bei wem, ob

einem Erfinder oder wem immer. sowaswie Vision gibt es nicht. Das ist nur eine

Interpretation, um nicht alldie Probleme erklären zu müssen, die zu lösen waren, bis ein

Ziel endlich erreicht war."

W

wie "Wie ich sie sehe - wie ich sie sah": Titel von Porters er-stem Bildband. einer

Sammlung von Frauenakten und Gedichten. Er-schienen im U. Bär Verlag.

Zuerich,1984.Nach der O nummer folgt eine reihe von Monographen und Anthologien in

dem nächsten Jähre.

X

wie "grosse Unbekannte" Porters Zukunft. Der Möglichkeiten(und Talente). der Plane

und Projekte sind viele: Fotografieren ist nur eine Moglichkeit, Schreiben eine andere.a

V

wie"Yankee" oder "Yucca" (Porters Lieblingspflanze).

Z

wie "Zoom": In der März-Nummer der deutschsprachigen Ausgabe dieser Fotozeitschrift

gestaltete Porter ein Portfolio Rene Burris. Weitere Ausgaben sollen folgen. Knüpft A.P.

mit "Zoom" dort an, wo er mit "Camera" aufgehrt hat?

 

by Ignaz Staub

from the Poster-Announcement

Allan Porter and friends in Photography

5 Mai bis 21 Juni 1984 vernissage 4 Mai, 19 bis 21 uhr

at Nikon Gallery in Zürich organized by Paul Guntert